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Schummriges Licht umgibt uns, die Musik dröhnt so laut,
ich verstehe mein Wort nicht mehr. Sinne betäubt.
Glück. Fühle mich wie im Rausch, bewege meinen Körper
zur Melodie. Zwischen all' den Menschen sehe ich deine
Silhouette, boebachte dich von der Seite, dein Lächeln und
deine Haare. Habe das Bedürfnis an ihnen zu riechen, möchte
deinen Geruch komplett in mir aufnehmen. Deine Hände
umfassen das Glas, ich betrachte deine wundervollen Finger,
ein Kribbeln durchfährt mich. Stelle mir vor, wie du mich mit
deinen Händen berührst. Überall.
Ich bemerke, dass ich rot werde, will mich wieder auf meinen
Tanz konzentrieren. Ich schwinge Arme und Beinde im Takt des
Liedes, versuche mein Gleichgewicht zu halten, kann meinen
Blick nicht von dir abwenden. Mein Herz ist nie betrunken, auch
wenn die Beine torkeln. Bleibe an deinen Lippen hängen, oh
ich weiß nur zu gut, wie der Tequila von ihnen schmeckt.
Will hier nicht so stehen, mit diesem sehnsüchtigen Blick.
Plötzlich siehst du mich an, deine Augen funkeln, verziehst
den Mund zu einem Lächeln. Mein Verlangen nach dir wächst.
Peinlich berührt erwidere ich es, muss dann wegschauen,
Herzklopfen übermannt mich. Sekunden später schaue
ich wieder vorsichtig zu dir... sehe, wie du sie küsst. Heiß und innig.
Sie knabbert an deiner Unterlippe, trotz' Alkohol ist das Bild so
gestochen scharf, dass es wehtut. Bleibe stehen, Hitze und Kälte
durchströmt mich, werde müde. Du lächelst, berührst ihre Brüste.
Das war's. Ich drehe mich um, alles zieht sich zusammen, gehe zur
Theke. "Einen Tequila bitte". Ich zittere, doch greife entschlossen
nach dem Glas. Kippe es hinunter. Es schmeckt nach deinen Lippen.